Die Bilder des Mathes Schweinberger sind stille Bilder. Trotz seiner zeichnerischen Impulsivität wirken seine Arbeiten so, als sei die Zeit angehalten worden. (…)
Die Dinge, die er sieht, ordnet er neu, indem er hinzufügt, weglässt oder Perspektiven verschiebt. Er unterscheidet zwischen dem, was für ihn wichtig und dem, was für sein Bild entbehrlich ist. Auch wenn er sich mit Intensität auf das Detail einlässt, liefert er sich der Willkür der Wirklichkeit nicht aus. Seine Suche gilt dem, was die Oberfläche verbirgt, und so findet er immer wieder das Wesentliche in dem scheinbaren Nebensächlichen. (…)
Die auffällige Perfektion, mit der er sein Handwerk beherrscht, ist für Mathes Schweinberger nicht Selbstzweck, sondern unverzichtbarer Abschnitt auf dem Weg zum Bild.
Er weiß, dass man heute nicht mehr arbeiten kann, wie einst die alten Meister es taten. Es ist ihm aber auch bewusst, dass man ihren Tugenden und vor allem ihren Lehren trauen kann, weil deren Gültigkeit auch heute nicht zu bestreiten ist. In diesem Sinne komponiert Mathes Schweinberger altmeisterlich, ohne seine Eigenständigkeit in Frage zu stellen. Sieht man sein Werk also auf der einen Seite vor dem Hintergrund derer, die als Klassiker in die Geschichte der Kunst eingegangen sind, so erlebt man auf der anderen Seite, wie der Künstler aus der Tradition der Moderne schöpft. (…)
Zitiert nach Thomas Hengstenberg